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Human Rights and Humanitarian Intervention : Legitimizing the Use of Force since the 1970s

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Wie Menschenrechte zu einer Legitimationsgrundlage fĂŒr militĂ€rische Interventionen wurden.

Die Balkankriege der neunziger Jahre, der Völkermord in Ruanda und die Darfur-Krise dienten als Katalysatoren einer Debatte, die die Koordinaten internationaler Politik und des Völkerrechts nachhaltig verĂ€ndert hat: Der Verweis auf humanitĂ€re Notlagen und Menschenrechtsverletzungen wurde zu einem der zugkrĂ€ftigsten Argumente, um Eingriffe einzelner Staaten oder StaatenbĂŒndnisse auf fremdem Territorium zu legitimieren. Die dadurch angestoßene Neuverhandlung internationaler Normen ging einher mit einer Relativierung des SouverĂ€nitĂ€tsprinzips und des Gewaltverbots.

Der Aufstieg des sogenannten »New Humanitarianism" wĂ€hrend der neunziger Jahre war nicht zuletzt das Resultat politischer und kultureller Wandlungsprozesse, deren Wurzeln in der Zeit vor dem Ende der bipolaren Weltordnung lagen. Die Aushöhlung des Unparteilichkeitsgebots humanitĂ€rer Akteure, der Aktivismus einer Neuen Linken und die Entstehung einer neuen Ethik der Dringlichkeit haben die Formen und Ziele des Humanitarismus grundlegend verĂ€ndert. Der Band nimmt gleichermaßen die Rolle von Regierungen, suprastaatliche und nichtstaatliche Akteure wie NGOs, Medien und Sozialwissenschaften in den Blick.