Ernst Cassirer, Gesammelte Werke. Hamburger Ausgabe

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Das Thema des in englischer Sprache verfassten The Myth of the State – dem letzten Werk, das Cassirer vor seinem Tod im Manuskript zum Abschluss bringen konnte – ist die Wiederkehr des politischen Totalitarismus, dem er selbst nur durch Emigration entkam. Der Text belegt, dass die in der Philosophie der symbolischen Formen entwickelte »Kritik der Kultur« auch den Rahmen für eine Theorie des Politischen absteckt und dazu nötigt, auf anthropologischer Ebene die Einheit von »animal symbolicum« und »zoon politikon« zu denken. Cassirer beginnt mit einer Analyse der destruktiven Macht des mythischen Denkens. Er untersucht seine Struktur, seine Beziehung zur Sprache, seinen affektiven Charakter und seine soziale Funktion. Im Anschluss beschreibt Cassirer in einem ideengeschichtlichen Aufriß die Hauptlinien der politischen Theorien von Platon bis zum frühen 19. Jahrhundert, um dann im letzten Teil die Wiedergeburt des Mythos im 20. Jahrhundert zu behandeln. Cassirer schließt, dass der politische Mythos nicht endgültig überwunden, sondern nur »gezähmt« werden kann. Dazu kann die Philosophie beitragen, jedoch nicht, indem sie ihn argumentativ zu widerlegen versucht, sondern indem sie ihn verstehen und so bekämpfen hilft. Eine deutsche Übersetzung – Vom Mythus des Staates – ist in der Philosophischen Bibliothek (Band 541) lieferbar.

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