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Antiherrschaftlicher Widerstand ist keine Systemkategorie

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Was die öffentlichen Schulen betrifft, dominieren in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit die Fragen, warum es so unĂŒberwindliche Disziplinprobleme zu geben scheint, warum so viele SchĂŒler an der Schule scheitern und warum Lehrersein einer der Berufe mit der höchsten Rate von FrĂŒhverrentung ist. FĂŒr viele SchĂŒler, Lehrer und Eltern ist die Schule kein Ort beschaulichen Lernens, sondern ein tĂ€glicher Krampf. Kann uns die Systemtheorie von Niklas Luhmann helfen, diese Fragen zu beantworten (und eventuell einen Ausweg zu finden)? Die Antwort lautet Nein. Luhmann rechtfertigt die gegenwĂ€rtige Schulorganisation als einzig mögliche und vernĂŒnftige Form der Erziehung; er bestreitet die Möglichkeit einer humanen Alternative. Dagegen eignet Kurt Lewins Feldtheorie sich besser, um zu verstehen, wie Schulpflicht, Berechtigungswesen und staatliche Finanzierung des Schulsystems in den schulischen Alltag hinein wirken und SchĂŒler, Lehrer und Eltern zu unerbittlichen Feinden machen. Was wir brauchen, ist eine Besinnung darauf, dass PĂ€dagogik vor allem eine Voraussetzung hat: Freiwilligkeit.