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Das rote Fahrrad: Kriminalroman

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Der schmuddelige kleine Wagen, der die saubere WĂ€sche des Pfarrhauses enthielt, war auf einem ungewöhnlichen Umweg unterwegs. Neddy Mellin, der Sohn der WĂ€scherin, der die Arbeit ebenso wenig mochte wie das Spielen, was fĂŒr einen dreizehnjĂ€hrigen Jungen ganz normal war, murrte offen ĂŒber die unangenehme Aufgabe, den großen weißen Esel zu lenken. Das Tier selbst, das auf den Namen Nelly hörte, murrte ebenfalls auf seine Weise, da es sich gegen Neuerungen strĂ€ubte. Bisher war es ihr erlaubt gewesen, den kurzen Weg zum Haus des Pfarrers zu nehmen, jetzt musste sie den langen Weg nehmen, was an diesem feuchten, nebligen Novembernachmittag besonders lĂ€stig war. Mit der HartnĂ€ckigkeit ihrer Art weigerte sie sich zu traben, und obwohl Neddy sie peitschte, ĂŒberredete und ihr drohte, verhielt sich Nelly immer noch so, als wĂŒrde sie einer Beerdigung beiwohnen. Mrs. Mellin machte das nichts aus. Sie thronte inmitten der WĂ€schebĂŒndel und spĂ€hte durch den Nebel nach etwas, das sie unbedingt sehen wollte. Erst als der Wagen auf halber Strecke in einer melancholischen, verlassenen Durchgangsstraße ankam, die von tropfenden Ulmen gesĂ€umt war, sprach sie. Dann hielt der Wagen an, als sie glaubte, einen Befehl zu hören.