"Bevor meine Frau zur Vegetarierin wurde, hielt ich sie fĂŒr nichts Besonderes. Bei unserer ersten Begegnung fand ich sie nicht einmal attraktiv. MittelgroĂ, ein Topfschnitt, irgendwo zwischen kurz und lang, gelbliche unreine Haut, Schlupflider und dominante Wangenknochen. So fĂŒhlte ich mich weder von ihr angezogen noch abgestoĂen und sah daher keinen Grund, sie nicht zu heiraten."
Yeong-Hye und ihr Ehemann sind ganz gewöhnliche Leute. Er geht beflissen seinem BĂŒrojob nach und hegt keinerlei Ambitionen. Sie ist eine zwar leidenschaftslose, aber pflichtbewusste Hausfrau. Die angenehme Eintönigkeit ihrer Ehe wird jĂ€h gefĂ€hrdet, als Yeong-Hye beschlieĂt, sich fortan ausschlieĂlich vegetarisch zu ernĂ€hren und alle tierischen Produkte aus dem Haushalt entfernt. "Ich hatte einen Traum", so ihre einzige ErklĂ€rung. Ein kleiner Akt der UnabhĂ€ngigkeit, aber ein fataler, denn in einem Land wie SĂŒdkorea, in dem strenge soziale Normen herrschen, gilt der Vegetarismus als subversiv. Doch damit nicht genug. Bald nimmt Yeong-Hyes passive Rebellion immer groteskere AusmaĂe an. Sie, die niemals gerne einen BH getragen hat, fĂ€ngt an, sich in der Ăffentlichkeit zu entblöĂen und von einem Leben als Pflanze zu trĂ€umen. Bis sich ihre gesamte Familie gegen sie wendet.