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Die vergessenen Jahre

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Der in Kiel geborene Helmut Lemke war nach seinem Jurastudium und nach seiner Promotion von 1932 bis 1933 Gerichtsassessor bei den Staatsanwaltschaften in Kiel und Altona. Schon vor der sogenannten Machtergreifung der Nationalsozialisten war Lemke 1932 in die NSDAP eingetreten. Als verlĂ€ssliches Parteimitglied und als studierter Jurist wurde er ab 1933 nacheinander BĂŒrgermeister der StĂ€dte Eckernförde und Schleswig. Nach dem Krieg durfte Dr. Lemke, der bei seiner Entnazifizierung als MitlĂ€ufer in die Kategorie IV. eingestuft worden war, alsbald wieder als Rechtsanwalt arbeiten. Lemke trat der CDU bei. Nachdem er zunĂ€chst Kultusminister und bald darauf Innenminister des Landes Schleswig-Holstein wurde, wĂ€hlte man den bewĂ€hrten Politiker 1963 schließlich in das Amt des MinisterprĂ€sidenten. WĂ€hrend Lemkes politischer Werdegang, sowie seine TĂ€tigkeiten und Entscheidungen ab der Nachkriegszeit, gut dokumentiert und ausgewertet sind, liegt noch immer ein großer Mantel des Schweigens ĂŒber den Jahren 1933 bis 1945. Obwohl im Zusammenhang mit seiner AmtsfĂŒhrung in diesen Jahren Oppositionelle verfolgt und eingesperrt und Menschen ausgegrenzt und unter Druck gesetzt wurden und obwohl es zahlreiche belastende Quellennachweise ĂŒber Dr. Lemkes Beheimatung in der nationalsozialistischen Weltanschauung gab und gibt, konnte er nach dem Krieg bis in die höchsten Ämter der Schleswig-Holsteinischen Landesregierung gelangen und hier die Politik ĂŒber Jahre maßgeblich mitgestalten. Das Buch berichtet akribisch ĂŒber Dr. Helmut Lemkes zwölf Vergessene Jahre, ĂŒber die bisher kaum oder nur sehr unzureichend berichtet wurde.