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Die verschlossene Tür

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Der baltische Baron Kedell hat nach der Umsiedlung aus Estland im Winter 1939 ein zuvor enteignetes Gut zur Bewirtschaftung erhalten. Hier hält sich dessen eigentlicher Besitzer, der Bankier Levi, ein polnischer Jude, versteckt. Kedell gibt Levi als seinen Bruder aus und hält ihn auch dann noch versteckt, als er von seiner Frau und seinem Sohn verlassen wird. Im Winter 1944/45 ermöglicht Levi dem Baron die Flucht vor polnischen Marodeuren, die der vorrückenden Front vorauseilen, um Rache an der deutschen Bevölkerung zu üben. Das Schicksal vereint beide zu Brüdern des Unglücks und der Verfolgung. Anhand eines symptomatischen Einzelschicksals zeichnet Fred von Hoerschelmann ein ungeschöntes Bild der Verhältnisse im von deutschen Truppen besetzten Warthegau. Dieses Hörspiel stellt sich der nationalsozialistischen Vergangenheit und wirkte damit verhältnismäßig früh der Tendenz einer stärker werdenden Verdrängung dieses Kapitels deutscher Geschichte entgegen. Es appellierte indirekt an die Hörer, sich mit der eigenen Rolle in der Zeit des Zweiten Weltkrieges auseinander zu setzen. Darüber hinaus ist es die wohl einzige nennenswerte literarische Darstellung deutschbaltischer Schicksale im Warthegau.