Die zweibändige Monographie bietet zunächst eine Einführung, wie der Begriff ,Nahtoderfahrungen' definiert werden kann, in welcher Weise diese Phänomene zum Gegenstand wissenschaftlicher Forschungen wurden und welche Leitfragen gegenwärtige Diskurse prägen. Daraufhin wird zwei Fragestellungen nachgegangen, welche seit den Anfängen der Nahtodforschung in verschiedenen Variationen formuliert wurden, nämlich den Fragen, inwiefern Nahtoderfahrungen Analogien in der platonischen Philosophie und in frühchristlichen Traditionen besitzen. Der zweite Teilband widmet sich der Frage, wie diese zentralen Größen der antiken Geistesgeschichte sich wechselseitig beeinflusst haben. Dies gilt vor allem für Begegnungen von Platonismus und frühem Christentum im Diskursfeld ,Postmortale Existenz´, die signifikant an frühchristlichen Auferstehungsvorstellungen zutage. Auch wenn Auferstehungsvorstellungen ein zentrales Thema aller frühchristlichen Schulbildungen sind, war von Anfang an umstritten, was unter ,Auferstehung' konkret zu verstehen ist. Diese Kontroversen hängen mit einer Frage zusammen, welche nahezu alle philosophischen und religiösen Traditionen der antik-mediterranen Welt beschäftigte, nämlich die Frage nach dem Verhältnis von ,Körper', ,Geist' und ,Seele'. Das sogenannte ,Leib-Seele-Problem' ist jedoch auch eine Schlüsselfrage der wissenschaftlichen Erforschungen von Nahtoderfahrungen. Angesichts dessen wird erörtert, in welcher Weise die Forschungen zu Nahtoderfahrungen neue Perspektiven auf jene Kontroversen aufzeigen, die sich im frühen Christentum in Bezug auf das Verständnis von Auferstehung herausgebildet haben.