Wieder stellt sich Wolfgang Ullrich einem hochaktuellen Thema: Ist der viel beschriebene und diskutierte Rechtsdrall in den ostdeutschen Ländern auch in der zeitgenÜssischen Kunst sichtbar?
Wie politisch ist Kunst heute â und wie steht es um ihre oft beschworene Autonomie? Wolfgang Ullrich, Kunsthistoriker aus Westdeutschland mit Wohnort Leipzig, stellt Fragen an die Gegenwartskunst und ihre Vermarktung, die Ăźber das rein Ăsthetische hinausgehen.
Damit hat er 2019 eine weitreichende Debatte provoziert: Dem in der ZEIT formulierten Vorwurf, Neo Rauch und andere in der DDR groĂ gewordene Maler wĂźrden unter Verweis auf die Freiheit der Kunst vermehrt rechte Positionen einnehmen, begegnete der KĂźnstler mit dem groĂformatigen Bild "Der Anbräuner". In den Feuilletons und im Netz folgte EntrĂźstung.
Wieso kam es zu solch heftigen Reaktionen? Wolfgang Ullrich tritt einen Schritt zurßck und stellt fest, dass es ( jenseits dieses Falls) um grundsätzliche Konfliktlinien geht: Vordergrßndig um das Verhältnis zwischen Kßnstler und Kritiker. Dann um die offenbar wachsende Spannung zwischen Ost- und Westdeutschland. Und am Ende um den alten neuen Widerspruch zwischen der Sehnsucht nach Heimat mit festen Grenzen und dem Wunsch nach Offenheit und Pluralismus.
Ein wichtiger Beitrag zur Debattenkultur zwischen Ost und West.