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Fesselsteine: Roman

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Zwölf tiefe Töne erklangen vom Uhrenturm der Kathedrale, und die SekretĂ€rin des Bischofs ließ die HĂ€nde von ihrer Schreibmaschine fallen und wandte ihr Gesicht mit einem schnellen Seufzer zum offenen Fenster. Der Garten des Bischofs lag schlafend im Sonnenschein - das reine Weiß der Lilien und das königliche Blau des Rittersporns vermischten sich wie die gewebte Seide am Rande eines Altartuches. Dahinter erhob sich der altersschwache Stein der Kathedrale, und der Bogen des Kreuzgangs gab einen Blick auf die stille BegrĂ€bnisstĂ€tte im Inneren frei. Eine große Traube purpurner Fetthenne wucherte in einer Ecke des Bogens, und die mĂŒden Augen der SekretĂ€rin ruhten mit einem Hauch von Wehmut darauf, als sei die Pracht etwas ĂŒberwĂ€ltigend.