Einen bedeutenden Teil des Prosawerks von Karl Kraus machen seine literaturkritischen Schriften aus. Dazu gehören die großen Essays über Heine und Nestroy, die Lobreden auf Frank Wedekind und Peter Altenberg, die Auseinandersetzungen mit Arthur Schnitzler und Stefan George, die Abhandlungen über den Reim sowie über »Humor und Lyrik". Alle diese Arbeiten aus dreißig Jahren der legendären Zeitschrift »Die Fackel" bezeugen den Scharfsinn und die Treffsicherheit ihres wichtigsten, am Ende sogar einzigen Autors, eines Schriftstellers, der wie im Feld von Polemik und Satire auch als Kritiker literarischer Werke aus älterer und neuerer Zeit kaum seinesgleichen hat. Eine umfangreiche Auswahl aus seinen Schriften zur Literatur, Stück für Stück wohlerwogen und sachverständig gekennzeichnet, wird von urteilsfähigen Lesern schon seit längerem vermisst. Ein umfangreicher und sorgfältiger Kommentar erschließt die Vielzahl an Voraussetzungen und Beziehungen, deren Kenntnis einen wesentlichen Reiz dieser Texte ausmacht. Beigefügt sind ein Namenregister und ein Literaturverzeichnis.