Ob beim Bau von Starkstromleitungen und Windrädern oder bei der Einrichtung von Nationalparks: Die Proteste gegen staatliche Infrastrukturprojekte nehmen zu. Auch die Formen des Protestes und deren Protagonisten wandeln sich. Eine neuartige Protestkultur zeigt sich zusehends auch im Umwelt- und Naturschutzbereich.
Konflikte mit unterschiedlichen Interessengruppen im Natur- und Umweltschutz gibt es schon lange. Dabei waren traditionell oft wirtschaftliche Interessen ausschlaggebend. Seit einigen Jahren stehen aber auch zusehends Menschen in vorderster Protestfront, die nicht unmittelbar ökonomisch betroffen sind. Sie sehen dagegen oft ihre Lebensqualität durch Umwelt- und Naturschutzprojekte bedroht. Diese neue Qualität des Protestes stellt die Umweltkommunikation vor neue Herausforderungen.
Der Band zeichnet am Beispiel des Deutschen Naturschutzringes seit den 1950er-Jahren bestehende Konfliktlinien in der Umweltkommunikation nach, setzt sich mit der aktuellen Situation auseinander und legt Empfehlungen zum Umgang mit der neuen Protestkultur vor.