Im vergangenen 20. Jahrhundert erlebte die Philosophie in Lateinamerika eine wirkliche Renaissance. Sie entfaltete sich als kontextuelle Philosophie, die ihre Reflexion nicht nur am Leitfaden der konkreten Probleme der lateinamerikanischen Wirklichkeit und Geschichte entwickelte, sondern darüber hinaus bewußt einen Beitrag zur Veränderung der historischen Bedingungen zu vermitteln versuchte.
Das vorliegende Buch stellt diese Entwicklung der lateinamerikanischen Philosophie unter besonderer Berücksichtigung ihrer internen Ausdifferenzierung dar. Im Mittelpunkt der Darstellung steht aber ebenso der Beitrag, den sie zur Überwindung eurozentrischer Vorurteile und so auch zur Förderung der Interkulturalität in der Philosophie leistet. Daher ist weiter in diesem Buch auch von der interkulturellen Aufgabe der lateinamerikanischen Philosophie der Gegenwart im Kontext der "Weltphilosophie" die Rede.