Kleidung trägt man auf dem Leib, Mode entsteht im Kopf. Die textilen Hßllen waren im Mittelalter willkommener Schutz vor Witterung und unerwßnschten Blicken, ihre Bedeutung aber erschÜpfte sich nicht im praktischen Nutzen. Jan Keupp erzählt in diesem Band ebenso aufschlussreiche wie spannende Kleidergeschichten aus dem Mittelalter: Welche Kleiderkonventionen es in der mittelalterlichen Gesellschaft gab. Was Kleider ßber ihren Träger verrieten: etwa ßber Alter, Stand, oder Profession. Aber auch Gesinnung und moralische Qualität glaubte man an Farbe, Schnitt und Verarbeitung ablesen zu kÜnnen. Denn sich einkleiden hieà stets auch: sich als Person einordnen in ein Gefßge von Zeichen und Symbolen. Unzählige Geschichten des Mittelalters beschäftigen sich mit der Frage der angemessenen Gewandung. Sie kßnden von Skandalen und Innovationen, erzählen von sozialen Aufsteigern und Aussteigern. Denn gerade weil das Gewand die Blicke auf sich zog, wurde es zum Träger subtiler Botschaften.