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Papsch im Ersten Weltkrieg

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Derzeit begehen wir ein trauriges JubilĂ€um: Der Erste Weltkrieg begann vor hundert Jahren. In den unzĂ€hligen BĂŒchern sowie in den Filmen ĂŒber dieses Ereignis wird uns der Horror im Felde vor Augen gefĂŒhrt. Im vorliegenden Werk hingegen treffen wir auf eine völlig andersartige Sichtweise, denn das Kriegsgeschehen wird fast unsichtbar, irreal, obwohl der Held selber in FrontnĂ€he steht. Der Stabsarzt, von seinen Familienangehörigen Papsch genannt, ist, das letzte Jahr ausgenommen, die komplette Kriegsdauer ĂŒber in Belgien stationiert. An seine, in Braunschweig verbliebene, Familie schickt er fleißig Briefe und Feldpostkarten, die hier in AuszĂŒgen zitiert werden. Das Kriegsgeschehen, seine GrĂ€uel, das Leiden in den Lazaretten, in denen Papsch die Verwundeten verarztet, finden zur Schonung seiner Familienangehörigen nie ErwĂ€hnung. Papsch beschreibt seinen Alltag, seine Behausungen, das fast als luxuriös anmutende Leben eines Offiziers in nicht exponierter Lage, als befĂ€nde er sich fernab vom Kriege. Nichtsdestotrotz sind Kriegsthemen angeschnitten, wie die anfĂ€ngliche euphorische Einstellung zu diesem Krieg, die erschwerte Lebensmittelversorgung, die von Regierungsseite ausgesprochenen, aus heutiger Sicht eher bizarren Restriktionen und Verordnungen, nebst den persönlichen Zielen und Erwartungen des Briefautors. Die Briefe verschaffen ebenso einen Einblick in die Gesellschaft und in das Familienleben der ausgehenden wilhelminischen Zeit.

Die in den Briefen erwĂ€hnten geschichtlichen Ereignisse sind zum besseren VerstĂ€ndnis in den historischen Kontext eingebettet. DarĂŒber hinaus werden namhafte Autoren herangezogen, die die Erlebnisse und die Sichtweise des Briefschreibers bekrĂ€ftigen und bestĂ€tigen. Das vorliegende Werk stellt ein Zeitdokument mit einem völlig ungewohnten Einblick in den Lebensstil eines Offiziers an der Westfront im Ersten Weltkrieg dar.