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Pollyanna

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Neue Übersetzung ins Deutsche:

Die Titelfigur ist Pollyanna Whittier, ein elfjĂ€hriges Waisenkind, das in der fiktiven Stadt Beldingsville, Vermont, bei ihrer wohlhabenden, aber strengen und kalten Tante Polly Harrington lebt, die Pollyanna nicht aufnehmen will, es aber als ihre Pflicht gegenĂŒber ihrer verstorbenen Schwester Jennifer betrachtet. Pollyannas Lebensphilosophie basiert auf dem, was sie "The Glad Game" nennt, eine optimistische und positive Einstellung, die sie von ihrem Vater gelernt hat. Das Spiel besteht darin, in jeder Situation etwas zu finden, worĂŒber man sich freuen kann, egal wie trostlos sie auch sein mag. Es hat seinen Ursprung in einem Vorfall an Weihnachten, als Pollyanna in der Hoffnung auf eine Puppe im Missionsfass nur ein Paar KrĂŒcken fand. Pollyannas Vater erfand das Spiel kurzerhand und lehrte sie, das Gute an den Dingen zu sehen - in diesem Fall, sich ĂŒber die KrĂŒcken zu freuen, weil sie sie nicht brauchen wĂŒrde.

Mit dieser Philosophie, ihrem sonnigen GemĂŒt und ihrer aufrichtigen, mitfĂŒhlenden Seele bringt Pollyanna so viel Fröhlichkeit in die trostlose Stadt ihrer Tante in Neuengland, dass sie sie in einen angenehmen Ort zum Leben verwandelt. Das fröhliche Spiel schĂŒtzt sie vor der strengen Haltung ihrer Tante: Als Tante Polly sie in ein stickiges Dachzimmer ohne Teppiche und Bilder steckt, freut sie sich ĂŒber die schöne Aussicht aus dem hohen Fenster; als sie ihre Nichte fĂŒr das ZuspĂ€tkommen zum Abendessen "bestrafen" will, indem sie sie zu einer Mahlzeit aus Brot und Milch in der KĂŒche mit der Dienerin Nancy verurteilt, dankt Pollyanna ihr ĂŒberschwĂ€nglich, denn sie mag Brot und Milch, und sie mag Nancy.

Bald bringt Pollyanna auch einigen der problembeladensten Bewohner von Beldingsville das "Spiel" bei, von Mrs. Snow, einer quengeligen Invaliden, bis hin zu Mr. Pendleton, einem geizigen Junggesellen, der ganz allein in einem ĂŒberfĂŒllten Haus lebt. Auch Tante Polly, die sich Pollyannas lebhafter Weigerung, sich unterkriegen zu lassen, hilflos ausgeliefert sieht, beginnt allmĂ€hlich aufzutauen, obwohl sie sich dem Glad Game lĂ€nger widersetzt als alle anderen.

Schließlich wird jedoch auch Pollyannas robuster Optimismus auf die Probe gestellt, als sie von einem Auto angefahren wird und ihre Beine nicht mehr benutzen kann. ZunĂ€chst begreift sie den Ernst ihrer Lage nicht, doch als sie erfĂ€hrt, was mit ihr geschehen ist, sinkt ihre Laune rapide. Danach liegt sie im Bett und kann nichts finden, worĂŒber sie sich freuen könnte. Dann kommen die Leute aus der Stadt zu Tante Polly, um ihr mitzuteilen, wie sehr sich ihr Leben durch ihre Ermutigung verbessert hat, und Pollyanna beschließt, dass sie doch froh sein kann, dass sie wenigstens ihre Beine hat. Der Roman endet damit, dass Tante Polly ihren frĂŒheren Geliebten Dr. Chilton heiratet und Pollyanna in ein Krankenhaus geschickt wird, wo sie wieder laufen lernt und den Gebrauch ihrer Beine viel mehr zu schĂ€tzen weiß, da sie vorĂŒbergehend behindert ist und nicht gut laufen kann.

Pollyanna ist ein 1913 erschienener Roman der amerikanischen Autorin Eleanor H. Porter, der als Klassiker der Kinderliteratur gilt. Aufgrund der BerĂŒhmtheit des Buches ist "Pollyanna" zu einem Synonym fĂŒr jemanden geworden, der wie die Titelfigur eine unfehlbar optimistische Einstellung hat; eine unbewusste Neigung zum Positiven wird oft als Pollyanna-Prinzip bezeichnet. Trotz der heute ĂŒblichen Verwendung des Begriffs im Sinne von "ĂŒbermĂ€ĂŸig fröhlich" spielten Pollyanna und ihr Vater das fröhliche Spiel als eine Methode zur BewĂ€ltigung der realen Schwierigkeiten und Sorgen, die neben GlĂŒck und Freude jedes Leben prĂ€gen.

Pollyanna wurde bereits mehrfach verfilmt. Zu den bekanntesten gehören die Version von 1920 mit Mary Pickford in der Hauptrolle und Disneys Version von 1960 mit der Kinderdarstellerin Hayley Mills, die fĂŒr diese Rolle einen Sonder-Oscar erhielt.