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Respektverweigerung : Warum wir fremde Kulturen nicht respektieren sollten. Und die eigene auch nicht.

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Heute scheint auch der Weltoffene, wenn es um Fremde geht, nicht ohne ausdrĂŒckliche Betonung von deren Zugehörigkeit zu einer 'anderen Kultur' auszukommen. Mehr noch: Als Mensch mit Migrationshintergrund wird der Fremde seine Zugehörigkeit zu einer 'fremden Kultur' auch in den Folgegenerationen nicht los. Welches Konzept von Gesellschaft steckt hinter der Inflation des Begriffs 'Kultur' in der aktuellen Debatte ('fremde Kultur', 'unsere Kultur', 'Leitkultur', 'MultikulturalitĂ€t' etc.)? Welche Art Unterschiede sollen 'kulturelle' Unterschiede denn sein? Gelten fĂŒr Angehörige 'anderer Kulturen' andere MaßstĂ€be hinsichtlich Demokratie, Freiheit und Recht? Im untertitelgebenden Essay plĂ€diert Sama Maani eindrĂŒcklich dafĂŒr, derartigen?'Kultur'zuschreibungen den Respekt zu verweigern.

Aber auch in den anderen fĂŒnf BeitrĂ€gen ist der Autor, 'ein Iraner mit einem â€șaußereuropĂ€ischen Migrationshintergrundâ€č' (Maani ĂŒber Maani), mit (psycho-)analytisch geschultem Blick und treffenden Formulierungen um klĂ€rende Zuspitzung bemĂŒht. So fragt er in Warum wir ĂŒber den Islam nicht reden können, warum wir, wenn wir vorgeben, ĂŒber den Islam zu reden, ĂŒber alles mögliche andere (Terrorismus, Migration, 'Integration') reden, nur nicht ĂŒber den Islam.

Emma und die Revolutionen im Iran versucht den Charakter der iranischen?Revolutionen und ihre Reinszenierungen mit Hilfe von Sigmund Freuds und Walter Benjamins Theorien der NachtrĂ€glichkeit zu analysieren. Die Frage, warum manche dem Staat Israel eine besondere moralische Verantwortlichkeit zuschreiben, wĂ€hrend ihn andere als 'Ursache allen Übels' ansehen, versucht der Autor in Warum uns Israel erregt zu beantworten. Als pointierte Verteidigung der Psychoanalyse erweist sich der Beitrag Warum uns Psychotherapie nicht weiterhilft.