Schon als kleiner Junge entspricht Elias Alder nicht den Normen der vorarlbergischen Dorfgemeinschaft Anfang des 19. Jahrhunderts. Er hat eine hohe Stimme und sonderbar gelbe Augen. Seine Mutter lehnt ihn ab, sperrt ihn ein. Nach einem SchlĂŒsselerlebnis, wĂ€hrenddessen der FĂŒnfjĂ€hrige eine VerschĂ€rfung des Gehörs erfĂ€hrt, pubertiert er vor der Zeit. Schon da kann er den Herzschlag der noch lange nicht geborenen Elsbeth, der groĂen spĂ€teren Liebe, vernehmen.
Elias besitzt eine sehr hohe Begabung fĂŒr die Musik. Er bildet sich an der heimischen Orgel selbst aus und bereitet der Gemeinde regelmĂ€Ăig auĂerordentliche Musikerlebnisse. Sein Handeln und seine Musik werden dabei von der stetig wachsenden Liebe zu Elsbeth bestimmt. Und dann ist da noch Peter, sein Cousin und Freund â bis dieser die Liebe zu Elsbeth zu verhindern sucht.
Elias scheint auf Erden kein GlĂŒck beschert zu sein. Seine starke Liebe zu Elsbeth bleibt am Ende unerwidert und auch die Freundschaft zu Peter ist von Unheil gezeichnet. Nach einem ergreifenden Orgelkonzert von Bachs Choral "Komm, o Tod, du Schlafes Bruder" sieht Elias nur noch einen Ausweg.
Robert Schneider (geb. 1961) lebt als freier Schriftsteller in Meschach, einem österreichischen Bergdorf in Vorarlberg. Er studierte Komposition, Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte in Wien. Mit seinem DebĂŒt-Roman âSchlafes Bruder" (1992), dem ersten Teil seiner âRheintalischen Trilogie", gelang ihm der internationale Erfolg. Schneider wurde mit zahlreichen in- und auslĂ€ndischen Preisen ausgezeichnet und der Roman in 24 Sprachen ĂŒbersetzt; auĂerdem wurde das Buch verfilmt und diente als Vorlage fĂŒr eine Oper. 1998 folgte der Roman âDie LuftgĂ€ngerin" und 2000 als Abschluss der Trilogie âDie UnberĂŒhrten".