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Streitfall Siegerjustiz : Fakten, Prozesse, Ergebnisse

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Nach dem Mauerfall begannen Gerichte der DDR, sich mit RechtsbrĂŒchen von Verantwortlichen zu befassen: Arbeitsgruppen wurden eingerichtet, Ermittlungsverfahren gegen Erich Honecker und andere PolitbĂŒromitglieder eingeleitet. Nach dem 3. Oktober 1990 ĂŒbernahmen bundesdeutsche Stellen. Klar war nun: Die DDR durfte nichts anderes als ein Unrechtsstaat gewesen sein! Das galt es jetzt auf juristischem Wege zu beweisen und »aufzuarbeiten«. Doch die Schuldfrage musste in den Zigtausenden nun eingeleiteten Verfahren gemĂ€ĂŸ DDR-Rechtslage geklĂ€rt werden. Die Bilanz 25 Jahre nach dem Ende der DDR nimmt sich demgegenĂŒber denkbar bescheiden aus: Über 21.000 eingestellten Verfahren standen lediglich 211 Verurteilungen gegenĂŒber, davon 22 tatsĂ€chlich vollstreckte Freiheitsstrafen.

Klaus Behling bereitet erstmals in kompakter Darstellung diesen Themenkomplex verstĂ€ndlich auf. Er beschreibt die wichtigsten Verfahren gegen EntscheidungstrĂ€ger, analysiert sowohl die Rechtsgrundlagen als auch unzĂ€hlige Einstellungs- und UrteilsbegrĂŒndungen und liefert so eine hochspannende Gesamtschau der »Aufarbeitung des DDR-Unrechtsstaates«. Wie es um diesen tatsĂ€chlich bestellt war, diese Schlussfolgerung bleibt jedem Leser selbst ĂŒberlassen.