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Studien zur Geschichte, Kunst und Kultur der Zisterzienser / Das Zisterzienserkloster Doberan im Mittelalter

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Mit der GrĂŒndung des Klosters (Alten-)Kamp 1123 erreichte der Zisterzienserorden den Rhein. Schnell breitete er sich in den deutschsprachigen und slavischen Gebieten aus. Die Nachricht von den außergewöhnlichen Mönchen und der Ruf des Abtes Bernhard von Clairvaux gelangte auch nach Skandinavien. Auf Bitten der schwedischen Königin Alfhild entsandte die Abtei Clairvaux in der ersten HĂ€lfte des 12.Jahrhunderts einen Konvent nach Alvastra. Bevor dieser aber das Heimatkloster verließ, bedurfte es eines Wunders durch den hl. Bernhard, damit die Ă€ngstlichen "Mönche und Konversen, die ausersehen worden waren, um jene rohen und barbarischen Menschen mit dem Leben und der Disziplin der Zisterzienser bekannt zu machen", fĂŒr ihr Vorhaben Mut faßten. Trotzdem behielten sich die Mönche eine gewisse Scheu vor den nur flĂŒchtig mit dem Christentum vertrauten Menschen des Ă€ußersten Nordens. Um wieviel grĂ¶ĂŸer mußte der Mut der BrĂŒder gewesen sein, die vom Kloster Amelungsborn an die sĂŒdliche OstseekĂŒste aufbrachen, wo sie 1171, mitten unter den heidnischen Slaven, ihr Kloster in Doberan errichteten. Wenig spĂ€ter, im Jahr 1179, erlitten sie durch einen heidnischen Überfall ihr Martyrium. Schon sieben Jahre danach kam ein neuer Konvent aus Amelungsborn an den Ort der Katastrophe ihrer MitbrĂŒder. Das beherzte Vertrauen dieser Zisterzienser in Gott und die eigene Kraft verdient Hochachtung. Die NeugrĂŒndung hatte Bestand bis zur SĂ€kularisation der Abtei im Jahre 1552.