Im verträumten, pittoresken Mainbach wird getratscht und sich gelangweilt, der perfekte Nährboden fĂźr Doppelmoral. Denn tatsächlich brechen viele Bewohner abends und auch des nachts gern aus dem Kleinstadtleben aus und verwandeln Mainbach in ein SĂźndenparadies. Auch Flugkapitän Merks, der mit seiner Bekanntschaft Nancy, einer anrĂźchigen eurasischen SchĂśnheit, ein paar Tage in seiner Heimatstadt ausspannen wollte, wird ungewollt Zeuge der erschreckenden moralischen AbgrĂźnde. Als Martin KĂźbrich, Bruder seiner Jugendfreundin Lydia, ihn zu einer Veranstaltung des ortsansässigen Gesangsvereins einlädt, ahnt Merks noch nicht, dass die musikalische Darbietung nur der Auftakt zu einer sehr viel delikateren Abendveranstaltung ist â an deren Ende ein handfester Mord geschieht, der die Kleinstadt in einen hochexplosiven Skandal verwickeln soll ...
Will Berthold (1924â2000) war einer der kommerziell erfolgreichsten deutschen Schriftsteller und Sachbuchautoren der Nachkriegszeit. Seine Ăźber 50 Romane und SachbĂźcher wurden in 14 Sprachen Ăźbersetzt und erreichten eine Gesamtauflage von Ăźber 20 Millionen. Berthold wuchs in Bamberg auf und wurde mit 18 Jahren Soldat. 1945 kam er vorĂźbergehend in Kriegsgefangenschaft. Von 1945 bis 1951 war er Volontär und Redakteur der "SĂźddeutschen Zeitung", u. a. berichtete er Ăźber die NĂźrnberger Prozesse. Nachdem er einige Fortsetzungsromane in Zeitschriften verĂśffentlicht hatte, wurde er freier Schriftsteller und schrieb sogenannte "Tatsachenromane" und populärwissenschaftliche SachbĂźcher. Bevorzugt behandelte er in seinen Werken die Zeit des Nationalsozialismus und den Zweiten Weltkrieg sowie Themen aus den Bereichen Kriminalität und Spionage.