Das Buch ist ein Ruf zu verantwortlichem Handeln, getragen von der Hoffnung auf die Möglichkeit einer globalen Durchsetzung der Menschenrechte. Der Autor kommt von der eigenen Erfahrung im nationalsozialistischen Deutschland her und schildert wie nachhaltig eine lebensfeindliche Ideologie eine Gesellschaft beeinflussen kann; gleichzeitig zeigt er Wege zur einer Gewinnung der Ehrfurcht vor dem Geheimnis des Lebens und einer Humanisierung des gesellschaftlichen Miteinanders. Das geschieht im Gespräch mit der einschlägigen Literatur.
Mit Hilfe der Geschichtenphilosopie Wilhelm Schapp's werden die Verstrickungen aufgedeckt, denen wir uns nicht entziehen können. Verstrickt sind wir in unterschiedliche politische wie auch philosophische Richtungen, z.B. den Existenzialismus, in Weltanschauungen und Religionen. Solche Verstrickungen können uns in Systeme einbinden und Sicherheit geben, dadurch aber auch unsere Freiheit beschneiden.
Wir können uns aber auch in Erzählungen, die weit zurückreichen verstricken lassen, z.B. in die Bibel. Die Erzählungen der Bibel öffnen uns eine Welt des Glaubens. In dieser treffen wir Jesus von Nazareth, der unserem Leben eine neue Grundlage und Richtung gibt. Durch Jesus werden wir aus der Religion herausgenommen, treten in den Kreis seiner Freunde ein und werden durch das Gespräch mit ihm, der uns in den Geschichten des Neuen Testaments begegnet, zum Tun des Gerechten motiviert.
Der Leser begleitet den Autor auf dem Weg, seine Biographie philosophisch zu hinterfragen; und die Art, wie sich persönliche Erfahrungen in den brennenden Fragen und Problemen der Gegenwart widerspiegeln macht die Lektüre lebendig.
Das Buch besticht durch die im Motto genannte Offenheit. Besonders ermutigend und erquickend sind die Kapitel über die Liebe, den Glauben und die Hoffnung, den Trost und die Versöhnung. Man erfährt, dass kritisches Hinterfragen zu einer neuen befreienden und wegweisenden Frömmigkeit führen kann.