Mundus Orientis

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Die den hebräischen Texten der Königszeit zugrunde liegende Vorstellung vom Himmel als "hintergründiger Thronsphäre" veränderte sich seit dem Babylonischen Exil hin zur Deutung des kosmischen Himmels als Ort göttlicher Präsenz. Diese Verlagerung spiegelt sich maßgeblich in expliziten und impliziten Weltbildern der Schriften aus persischer Zeit wider. Erstmals entsteht in dieser Epoche mit Gen 1 ein Text, in dem die Weltschöpfung und damit die Zusammenhänge und Ausgestaltung kosmischer Räume in den Blick genommen wird. Dieser Text wird zum Fluchtpunkt kosmologischer Vorstellungen, die von ihm ausgehend von Autor*innen der folgenden Jahrhunderte kritisch fortgedeutet werden. Dies gilt in den Zeiten persischer Herrschaft vor allem für die Stellung des Menschen in der göttlichen Schöpfung sowie für den Kontakt zwischen dem himmlischen Heiligtum und der menschlichen Lebenswelt. Diese Transformationen zeichnet Thomas Wagner kritisch nach.