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Das Haus

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Ilse Helbich erzĂ€hlt in ihrem autobiographisch gefĂ€rbten Text Das Haus die Geschichte einer Frau, die sich mit ĂŒber 60, entgegen aller Vernunft und entgegen dem wohlmeinenden Freundesrat, einen â€șHerzenswunschâ€č erfĂŒllt: Sie kauft ein altes Haus. Es ist beinahe Liebe auf den ersten Blick – und das, obwohl das Haus in einem Dorf und in einer Gegend liegt, in die sie eigentlich nicht ziehen wollte. Mehr noch: Es ist baufĂ€llig und feucht, und fĂŒr sie das Schlimmste: Es ist durch lieblose Umbauten und pragmatische Modernisierungen ĂŒber Generationen komplett verunstaltet. Und doch kauft sie dieses 'verletzte' Haus mit seinem 'verwilderten' Garten. Diese Worte sagen viel ĂŒber die Autorin und ihre Prosa: Ilse Helbich beschreibt Haus und Garten als geschundene Kreaturen, denen sie ihre ursprĂŒngliche Form und WĂŒrde zurĂŒckgeben will. ZunĂ€chst mit Taten und spĂ€ter, indem sie dieses Buch schreibt, mit Worten. Dabei ist viel vom 'Hineinwachsen', 'HerausschĂ€len', 'Entfalten' die Rede. Der Bericht vom allmĂ€hlichen Entstehen des Hauses, von den behutsamen AnnĂ€herungen an einzelne Nachbarn, ja auch die gemeinsam erlebte Flutkatastrophe, die die Fundamente des neuen Heims buchstĂ€blich zu unterspĂŒlen droht, ist in seiner geradlinigen Schmucklosigkeit von ungeheurer Spannung. Und erreicht dort, wo die wortlose Einsamkeit, die sich gnadenlos verringernde Zukunft im Genuss der Natur und des Augenblicks sichtbar werden, eine weit ĂŒber das ErzĂ€hlte hinausgehende Bedeutung.Ilse Helbich, die erst mit 80 ihren ersten Roman publizierte, besitzt ein ganz außergewöhnliches Talent, das Wesentliche zu formulieren, einen fast buddhistischen Sinn fĂŒr Konzentration und Leere.