Es gibt ein mitten in Beelitz stehendes Zeugnis, das nicht unter Gras und nicht unter Schutt verschwunden ist und doch in seiner Ungewöhnlichkeit und seiner Bedeutung für die Stadt erst noch neu entdeckt sein will: die Wunderblutkapelle. Es handelt sich wahrhaft um eine Perle, die sich da inmitten von so viel Verschwinden erhalten hat. Ihrerseits von Zerstörungen betroffen, seit Jahrhunderten lustlos in die Stadtkirche eingebaut, durch Restaurierungen dem Zeitgeschmack des 19. Jahrhunderts angepaßt, durch Vermauerungen und praktische Dachdeckungen noch weiter um ihr Eigenleben gebracht, versteckt sie, was sie zu bedeuten hat.
Was war das: Wunderblut? Wovon spricht der merkwürdige Achteckbau? In welche Zeit und in welche religiösen Vorstellungswelten führt er zurück?