Historischer Roman um Schottland im 9.Jahrhundert nach Christus: Kenneth wird König des Reiches Alba und muss mit dem Schwert gegen die Wikinger kämpfen…
Ich erinnere mich noch an den Nebel, der über der weiten, grünen Ebene von Dalriada kroch wie ein zähflüssiger Schleier des Schicksals. Die Winde, die von den Bergen herabwehten, waren kalt und unbarmherzig, doch ich fühlte die Wärme des Erbes, das in meinen Adern pulsierte. Ich war Kenneth MacAlpin, und dieser Tag sollte der Anfang meiner Reise sein.
Als ich den Alpin-Banner in den Händen hielt, spürte ich das Gewicht der Geschichte darauf. Mein Vater, Alpin II., hatte es mit Ehre und Tapferkeit getragen, bis er von den Pikten geschlagen und mein Bruder, König Eoganan, niedergestreckt wurde. Der Schmerz dieser Verluste brannte tief in meinem Herzen, aber es war genau dieser Schmerz, der mich antrieb, das Erbe meiner Väter weiterzuführen.
Wir, die Skoten, waren ein stolzes Volk, das von den grünen Hügeln Irlands hierher vertrieben wurde, um ein neues Leben aufzubauen. Doch immer wieder trafen wir auf Feinde, die uns diese neue Heimat streitig machen wollten. Der Feind in unserem Norden, die Pikten, ein altansässiges Volk, und die furchterregenden Wikinger, die unsere Küsten plünderten. Doch nichts sollte mich aufhalten.
Im Jahre 843, inmitten dieses Chaos und Krieges, stand ich auf dem Stein von Scone, umringt von meinen treuen Kriegern und Beratern. Der Stein war kalt und rau unter meinen Füßen, aber er symbolisierte die alte Macht und das Erbe der Pikten – ein Erbe, das ich mir nun zu Eigen machen sollte. "Von nun an", sprach ich laut, meine Stimme widerhallte in der stillen Morgenluft, "bin ich nicht nur der König von Dalriada, sondern auch der von den Pikten, vereint unter einem Banner, unter einem Reich – Alba."
