"Memoiren der Marguerite von Valois, Königin von Frankreich und Navarra" entfaltet sich als fesselnde Chronik am französischen Hof des ausgehenden 16. Jahrhunderts. In kunstvoller Prosa und mit scharfem Blick auf Intrigen, politische Bündnisse und persönliche Schicksale schildert Marguerite die dramatischen Ereignisse, die zur Bartholomäusnacht und zum Aufstieg ihres Gatten Henri IV. führen. Der Text ist ein herausragendes Beispiel für frühneuzeitliche französische Memoirenliteratur und gewährt intime Einblicke in Machtverhältnisse und das Leben einer Frau zwischen zwei Königreichen. Marguerite de Valois (1553–1615) war nicht nur Königin von Frankreich und Navarra, sondern auch eine der gebildetsten Frauen ihrer Epoche. Aufgewachsen am Hof Katharinas von Medici, erlebte sie die politischen und religiösen Konflikte der Hugenottenkriege aus nächster Nähe. Ihr kluger Verstand, ihre Bildung und ihr Sinn für diplomatisches Geschick prägten sowohl ihr Leben als auch ihr schriftstellerisches Werk, das als seltene weibliche Stimme ihrer Zeit gilt. Dieses Buch ist allen Liebhabern historischer Literatur und der Geschichte des französischen Hofes zu empfehlen. Es bietet nicht nur authentische Zeitzeugenschaft, sondern zeigt auch, wie Marguerite sich als Frau in einer von Männern dominierten Machtstruktur behauptet und dabei eine unverwechselbare literarische Stimme entwickelt.