Wir befinden uns in der Hauptstadt eines Unionsstaats im Jahr 2025. Die Gesellschaft funktioniert, der Einzelne fĂŒhlt sich einzeln. Doch kleine Verbesserungen tun immer Not. Der ehemalige Psychologieprofessor Franzer, nun mehr Ministeriumsbeamter, versucht seine Lieblingsstudentin zu ĂŒberzeugen, an seinem Projekt eines automatischen Netzwerk-Therapeuten, dem Cyberpeuten, der Hilfesuchende mit Lehrfabeln versorgt, mitzuarbeiten. Dazu durchwandern sie wie in einem Tableau vivant eine in soziale Segmente gesplittete Welt - die Netzwerk-Orange. Doch eine Gruppe Studierender ist unzufrieden. Jack, Caren und Cathy ahnen, dass hinter der perfekten Fassade der Union geheime MĂ€chte Angebot und Nachfrage steuern.
Utopie oder Dystopie? Oder schon RealitĂ€t? Die Netzwerk-Orange stellt die Frage, was in der "Verhaltensbox" Welt vom Einzelnen bleibt, wenn man die stabilisierenden EinflĂŒsse des Netzes abzieht. In nĂŒchtern-bĂŒrokratischem Stil und mit viel Ironie schreibt sich Thomas Raab auf die literarische BĂŒhne zurĂŒck und versucht, die Aufgabe der Gesellschaftsbeschreibung von Soziologie und Ăkonomie fĂŒr die Literatur zurĂŒckzuerobern.