The Castles of Athlin and Dunbayne: A Highland Story (Die Schlösser von Athlin und Dunbayne: Eine Hochlandgeschichte) war der erste Roman von Ann Radcliffe, der 1789 im Verlag Thomas Hookham erschien. Radcliffe war eine äußerst erfolgreiche und populäre Schriftstellerin, die sowohl kommerziellen als auch - in Anbetracht des geringen Ansehens, das Romane damals genossen - kritischen Beifall erntete. Sie begann, ihre Theorien des Erhabenen zu erforschen und die Landschaft als Charakter und Kunstwerk zu betrachten. In ihren Romanen verknüpfte sie gekonnt das Genre der Romantik mit Werken der Sensibilität.

Ihre erste Erzählung handelt von zwei verfeindeten Clans im feudalen Schottland: Athlin und Dunbayne. Malcolm, der Lord von Dunbayne, hat vor kurzem den Vater von Earl Osbert in einem feigen Hinterhalt ermordet und Osbert, seine Schwester Mary und ihre Mutter Matilda zurückgelassen. Diese kalkulierte Tötung führt dazu, dass Osbert den brennenden Wunsch verspürt, sich an Malcolm zu rächen, während er sich gleichzeitig Sorgen macht, seine Mutter und seine Schwester durch unbedachte Handlungen zu verlassen oder zu gefährden. Sie ermutigen Osbert, seine Rachegelüste zu zügeln und keine Vergeltung an dem Mörder seines Vaters zu üben. Sie scheitern jedoch in diesem Bestreben, und Osbert wird bei seinem Versuch, Malcolm zu vernichten, von dem Bauern Alleyn unterstützt, als sie einen Angriff auf Malcolms Schloss starten. Neben dem Thema der Rache enthält der Roman auch die romantischen Elemente vieler gotischer Erzählungen; Osbert ist hin- und hergerissen zwischen Rache und der Liebe zu seiner Familie, und seine Schwester Mary ist hin- und hergerissen zwischen ihrer Liebe zu Alleyn und der Pflicht, dem Gehorsam und der Ehre, die sie ihrer Familie schuldet.