"Warum torkelt die Menschheit so hilflos weiter ins Leere? Alle verbluten an der Angst davor, daß es ärger werden könnte, wenn man's mal mit dem nächsten geraden Weg der unerschrockenen Wahrheit versuchen wollte." Der ledige Oberbeamte Krastnik gesteht einen Mord, den er nicht begangen hat. Er kommt ins Gefängnis. Als seine Schuldlosigkeit festgestellt wird, weigert er sich, wieder in Freiheit zu leben. Das spricht sich in der Öffentlichkeit herum, die Zeitungen greifen den Fall auf. Baum propagiert hier einen messianischen Anarchismus, sein Protagonist Krastnik nimmt die Schuld aller auf sich und hofft auf die Erlösung aller Menschen. Das begeistert die Massen, aber die Politik nimmt sich seinen Erlösungsideen an und verfälscht sie für eigene Zwecke. Oskar Baum (*1883 in Pilsen) erblindete als elfjähriger Junge. Seinen Lebensunterhalt verdiente er als Organist und Klavierlehrer. 1908 debütierte er mit seinem Roman »Uferdasein«, die Blindheit der Sehenden ist vielfach Thema seiner Werke. Mit Max Brod und Franz Kafka (der "die Tür ins Unmögliche" immer wieder las) war er befreundet. Freier Schriftsteller im Prager Kreis. Er schrieb für Die Weltbühne (von Siegfried Jacobsohn), Die Aktion (von Franz Pfemfert) und Der Sturm (von Herwarth Walden). Lebte bis zu seinem Tod 1941 in Prag. Oskar Baum hat dem Leser die Tür ins Unmögliche geöffnet und jetzt kann dieser visionäre Roman endlich auch als E-Book gelesen werden.