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Ein Pony - ihr bester Freund : Sophienlust 459 – Familienroman

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Die Idee der sympathischen, lebensklugen Denise von Schoenecker sucht ihresgleichen. Sophienlust wurde gegründet, das Kinderheim der glücklichen Waisenkinder. Denise formt mit glücklicher Hand aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt.

Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren.

Mit donnernden Hufen jagte das Pony über den Feldweg. Seine Mähne flog und sein Schweif wehte wie eine Siegesfahne. Die kleine Reiterin beugte sich weit über den Hals des Tieres und feuerte es durch Zurufe noch mehr an. Sie saß erstaunlich sicher auf dem Rücken des Ponys. So, als gäbe es überhaupt keine Gefahr. Am Gatter zur Weide brachte sie ihr Reittier zum Stehen und sprang geschickt zu Boden. Werner Dehmer klatschte begeistert. Er war stolz auf sein achtjähriges Töchterchen May-Britt. Sie glich nicht nur äußerlich ihm, sie war auch charakterlich mehr Junge als Mädchen: wild und ungestüm, den Kopf stets voll dummer Streiche. Mit den anderen Mädchen konnte May-Britt nicht viel anfangen. Eher schon mit den Jungs, die in Sophienlust lebten. Ihr bester Freund aber war King, das schwarze Pony. Vor etwa einem Jahr hatte Werner es seiner kleinen Tochter geschenkt. Damals war seine Frau, May-Britts Mutter, durch einen tragischen Unfall ums Leben gekommen. Der Architekt, der beruflich sehr viel unterwegs war, hatte sein Kind in die Obhut des Heims geben müssen. Anfangs war er skeptisch gewesen, doch dann hatte er eingesehen, daß es May-Britt nirgends besser haben konnte. »King wird immer besser.« Lachend kam Werner näher. Seine braunen Augen strahlten. »Das sagt Nick auch.«