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Endlich sind wir eine Familie : Sophienlust 496 – Familienroman

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Die Idee der sympathischen, lebensklugen Denise von Schoenecker sucht ihresgleichen. Sophienlust wurde gegründet, das Kinderheim der glücklichen Waisenkinder. Denise formt mit glücklicher Hand aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt.

Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren.

Martina Palmer warf einen Blick in den Rückspiegel und erschrak vor ihrer Blässe. Die Aufregungen des Nachmittags hatten sie anscheinend doch mehr mitgenommen, als sie sich eingestehen wollte. Dabei sollte sie eigentlich froh sein, dass ihre zweijährige Verlobungszeit, die alles andere als harmonisch verlaufen war, nun ein schnelles Ende gefunden hatte. Aber ich bin dreißig Jahre alt, ging es Martina durch den Sinn. Das ist ein Alter, in dem die meisten Frauen bereits verheiratet und Mutter sind. Oh, wie sehr beneidete sie diese Frauen! Was gab es denn Schöneres für eine Frau, als verheiratet zu sein und Kinder zu haben? Auch sie sehnte sich danach. Doch wie es augenblicklich aussah, würde sie dieses Glück nie kennenlernen. Martina seufzte tief auf, dann blickte sie auf die Uhr. Acht Uhr fünfundvierzig! Sie musste sich beeilen, denn die Baronin Buchwitz, bei der sie Gesellschafterin und Mädchen für alles war, hasste Unpünktlichkeit. Martina gab mehr Gas und konzentrierte sich auf die Straße, die breit und leer vor ihr lag. Auf den Feldern zu beiden Seiten war das Korn schon gemäht. In der zarten blauen Dämmerung des Sommerabends verblassten die leuchtenden Farben des Tages schnell zu einem sanften Pastell. Die Hitze hatte merklich nachgelassen. Ein frischer Wind rauschte geheimnisvoll in den Kronen der alten Bäume, die die Straße säumten, in die Martina jetzt einbog. Sie war in schlechtem Zustand, so dass Martina etwas langsamer fahren musste. Jetzt hatte sie es plötzlich auch nicht mehr ganz so eilig heimzukommen. Sie kurbelte beide Fenster herunter und atmete tief die würzige Abendluft ein.