Selma Lagerlöf ist die erste Frau, die den Literatur-Nobelpreis verliehen bekam. Ihre Prosa besticht durch eine überaus klare und flüssige Sprache, welche Situationen herbeiführt, innerhalb derer die vermittelten Gedanken tiefes moralisches und zwischenmenschliches Verständnis beweisen. Sehr lebensnah und humorvoll mit starkem Gespür für die menschliche Natur ist Lagerlöf in der Lage Charaktere zu schaffen, deren Geschichten berühren und zum Träumen und Nachdenken anregen.
In "Die Holzbibel" wird das Geheimnis eines zufriedenen und glücklichen Lebens thematisiert, das unabhängig von wirtschaftlichem Erfolg in vorliegender Erzählung durch eine 75jährige Armenhausbewohnerin verkörpert wird, welche durch ihr anrührendes Verhalten die Bewohner ihrer Gemeinde moralisch dazu nötigt wenigstens den Versuch zu unternehmen, es ihr ansatzweise gleich zu tun. "Die Mausefalle" erzählt die Geschichte eines selbständigen Mausefallenhändler, der immer mal wieder von seinen schwierigen Lebensbedingungen in Versuchung geführt wird, die eine oder andere Gesetzeswidrigkeit zu begehen bis ihm eines Tages völlig überraschender Weise das Schicksal in Form einer Verwechslung die Möglichkeit einräumt, ein Verhalten an den Tag zu legen, durch welches er seinen wahren Charakter zeigen kann.