Bei dem vorliegenden Hörbuch handelt es sich um die Aufnahme einer Lesung von gesammelten Texten, die vor ca. 20 Jahren entstanden sind und nun der Öffentlichkeit erneut unbearbeitet präsentiert werden. Bereits die Erstfassung des Buches, die nach jahrelangem Rechtsstreit mit Suhrkamp erst 2006 verlegt wurde, war sehr schnell vergriffen. Suhrkamp, obschon seit 1999 zur Verbreitung vertraglich verpflichtet, zog es vor, sich darauf zu konzentrieren, dieses Werk der deutschen Öffentlichkeit vorzuenthalten. Der Text, einstmals 1997 durch den Herausgeber des Merkurs, Prof. Dr. Karl-Heinz Bohrer, dem Suhrkamp-Verlag nahegebracht, wurde 1998 von dem zuständigen Verlagslektor "angenommen" und Siegfried Unseld selbst unterschrieb Anfang 1999 den Verlagsvertrag. Dennoch unterließ der Suhrkamp-Verlag trotz mehrfacher Mahnungen jedwede Lektorierung des Textes. Seit 2003 meinte die Verlagsleitung, der Text sei nicht mehr veröffentlichungsfähig, weil er als zeitgeschichtliche Prosa an Aktualität verloren habe. Schließlich weigerte sich die Witwe Unseld in einem Schreiben vom 23. Juni 2004 schlichtweg, den verlagsvertraglichen Verpflichtungen nachzukommen. In Ihrem Schreiben führte sie aus, dass der Text "bei genauerer Durchsicht an vielen Stellen" überzogen polemisch und einseitig sei sowie die Ehre des französischen Volkes verletze. Der Verfasser verklagte daraufhin den Suhrkamp-Verlag auf Veröffentlichung des gesamten Textes. Das Ergebnis dieses Rechtsstreits wurde aus der Tagespresse bekannt und wird seitdem in Fachzeitschriften diskutiert. Suhrkamp fügte sich dem Urteilsspruch des OLG Frankfurt, ließ das Buch fertigen, um es einen Tag nach dem Ende der Leipziger Frühjahrsmesse auszuliefern. Dem Sortimentsbuchhandel wurde das Buch entgegen aller Usancen nie aktuell angekündigt. Seitdem werden an den Verfasser regelmäßig Anfragen wegen des Textes gerichtet. Daher hat der Autor beschlossen, noch vor einer ergänzenden und aktualisierten Neuauflage den Originaltext der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Ob die zeitdiagnostischen Beobachtungen von damals an Wert verloren oder sich retroaktiv als hellsichtig herausgestellt haben, obliegt dem souveränen Urteil des Hörers. "Ohne Konfrontation mit Frankreich ist Europa nicht zu bauen. Aber die Waffe, mit der Deutschland dieser Herausforderung begegnen muss, ist das europäische Gemeinschaftsrecht. Erst wenn Deutschland also diese Herausforderung auf jene europäische Weise annimmt, wird es an Kontur gewinnen und für die anderen europäischen Völker ein Zeichen setzen."
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