Der Himmel über der Fornheim Klinik war von dunklen Wolken verhangen, als Dr. Emilia Hartmann ihren Dienst antrat. Die junge Assistenzärztin, gerade erst zwei Jahre im Haus, spürte das vertraute Kribbeln in ihrem Magen – eine Mischung aus Nervosität und Vorfreude, die jeder neue Tag im Krankenhaus mit sich brachte. Die Fornheim Klinik war mehr als nur ein Arbeitsplatz; sie war ein Mikrokosmos aus Leben und Tod, Hoffnung und Verzweiflung, Schmerz und Heilung. Und heute sollte sie Zeugin eines Sturms werden, der nicht nur das Schicksal eines Patienten, sondern auch ihr eigenes Leben für immer verändern würde.
Der Alltag in der Klinik begann wie gewohnt: Das leise Summen der Monitore, das Rascheln von Kitteln, das gedämpfte Murmeln der Gespräche und das gelegentliche Piepen von Alarmen füllten die Flure. Emilia eilte durch den Gang zur Notaufnahme, wo bereits das Team um Oberarzt Dr. Jonas Keller versammelt war. Jonas war bekannt für seine ruhige, fast magnetische Ausstrahlung – groß gewachsen, mit dunklen, durchdringenden Augen und einem Lächeln, das sowohl Sicherheit als auch eine unergründliche Tiefe versprach. Er war der Fels in der Brandung, der Mann, dem man in den schwierigsten Momenten vertraute.