Carpe Diem, nutze den Tag, sagt der Lateiner, und das gilt insbesondere im Blick auf die Endlichkeit des irdischen Lebens und jedes Individuums. Viele Zeitgenossen, die sich für den Nabel der Welt halten, scheinen das vergessen zu haben oder verdrängen es aus ihrem Bewusstsein.
Wie oft wird die Vergänglichkeit des irdischen Lebens übersehen, im unbegrenzten Drang nach Vermehrung des eigenen Vermögens, in der Gier nach Macht, Ehre und Ansehen. In den Religionen, und nicht nur im christlichen Kontext, wird versucht, solchen Fehlentwicklungen entgegenzuwirken, und man will den Menschen sensibilisieren, er möge doch ein wenig über den Tellerrand des begrenzten irdischen Daseins blicken. Schnell, und oft von einem Augenblick zum anderen, ist die Situation der Existenz völlig verändert, und wer nicht darauf vorbereitet ist, steht unvermittelt vor einem Scherbenhaufen oder streng genommen: vor dem Nichts.