Leo Trotzki nimmt in der Geschichte des Sozialismus im 20. Jahrhundert eine herausragende Stellung ein. Der Theoretiker der permanenten Revolution hat gemeinsam mit Lenin die Oktoberrevolution von 1917 angeführt. Im Bürgerkrieg von 1918–1921 befehligte er die Rote Armee, die der Sowjetunion das Überleben sicherte. Als unversöhnlicher Gegner der stalinistischen Konterrevolution gründete er 1938 die Vierte Internationale.
Trotzki ist jedoch keine rein historische Figur, deren Bedeutung sich auf die Umstände seiner Zeit beschränkt. Sein politisches Vermächtnis bezieht sich direkt auf die sozialen Kämpfe des neuen Jahrhunderts, mögen sich Stalinisten, Imperialisten und unzählige Akademiker noch so sehr abmühen, Trotzki zu diskreditieren. Nach der Auflösung der Sowjetunion, der Restauration des Kapitalismus in China und der Diskreditierung des Stalinismus und seiner maoistischen Variante erweist sich der Trotzkismus als der Marxismus und revolutionäre Sozialismus des 21. Jahrhunderts.
„Trotzkis Platz in der Geschichte bleibt bestehen und seine Bedeutung nimmt zu, weil die Grundtendenzen und Merkmale des heutigen Kapitalismus und Imperialismus seiner Analyse der Dynamik der globalen kapitalistischen Krise und der Logik des globalen Klassenkampfs entsprechen“, schreibt David North. „Seine Schriften – unverzichtbar für das Verständnis der heutigen Welt – sind noch genauso frisch wie am Tag ihrer Entstehung.“