„Mira“ – Eine packende Liebesgeschichte, die sich in einen mitreißenden Krimi verwandelt.
Colin lief das erste Mal über die Brücke. Es war dunkel, kalt und die Lichter der Häuser schimmerten nur schwach in dieser Märznacht. Er war bereits dabei umzukehren, als eine rote Reklametafel seine Aufmerksamkeit auf sich zog. Mit einem mulmigen Gefühl überquerte er den Schotterparkplatz und betrat das Bordell. Nichts an diesem Ort war anmutig, verlockend oder hatte Charme. Die Frauen waren aufdringlich, keine erfüllte seine Erwartungen, nichts hielt ihn noch länger hier, bis plötzlich sie in sein Leben trat. Ihre Augen waren leer, ihre Bewegungen ohne Ziel und dennoch war sie für Colin perfekt und dafür hasste er sie.
Mira hatte keine Träume, keine Erwartungen – nur den Alltag, der sie langweilte. Wozu leben, wozu sterben? Wo ist das Ziel, wenn es keinen Anfang gibt? Wie jeden Tag stand sie an der Bar dieses gottverfluchten Bordells, genervt von allem und jedem. Sie dachte, es würde sich nie etwas ändern, bis zu dem Abend, als er in ihr Leben trat. Einfach so, ohne Vorwarnung, ohne ein Wort, stellte er alles in Frage, riss sie mit sich und ließ nichts von ihr zurück.