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Mit der Stasi ins Bett : Die kurze Karriere eines Romeos

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Von der Stasi verfĂŒhrt: Wie junge Menschen gezielt manipuliert wurden

Eigentlich sollte er im AuswĂ€rtigen Amt fĂŒr die DDR arbeiten. Aber im dritten Agenten-Ausbildungsjahr verschwand die DDR von der Landkarte. Aus dem Perspektiv-Spion mit FDP-Parteibuch wurde also nichts – wohl aber der erste offen schwule Bewerber fĂŒr ein Bundestagsmandat. Da machten ihm jedoch seine Parteifreunde einen Strich durch die Rechnung: Sie zogen die Stasi-Akte des IM "JĂ©rĂŽme" 
 Stefan Spector berichtet in seinen sehr bunten Erinnerungen ĂŒber eine Romeo-Karriere bei der Stasi, die bereits endete, bevor sie richtig begann. Sein Bericht aus der Geheimdienstwelt, in Diktion und Haltung an Felix Krull erinnernd, lĂ€sst die 1980er Jahre und den Kalten Krieg noch einmal lebendig werden: die Hausbesetzerszene in Westberlin, die vielfĂ€ltigen Beziehungen zur Schwulen-Szene im Osten und die AktivitĂ€ten des MfS, unter den Studenten im Westen geheime Mitarbeiter zu gewinnen. Stefan Spector war einer von etwa zweitausend jungen Leuten, die die Stasi fĂŒr den Geheimdienst warb. Und er hatte eine spezielle PrĂ€ferenz. Die Stasi hatte mit seiner HomosexualitĂ€t keine Probleme. Im Gegenteil. Zudem war der Paragraf 175 in der DDR abgeschafft, der im Westen noch galt. Deshalb verlagerte sich die Schwulenszene immer mehr nach Ostberlin und machte es der DDR-AufklĂ€rung leicht.