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un.orte

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Einer, dem alles zu viel geworden ist. So viel, dass am Ende gar nichts mehr ĂŒbrig bleibt. Keine Wörter, keine Erinnerungen, sich selbst abhandengekommen. Die Arbeitssuche wird zur Warteschleife, der Termin um 8:15 Uhr zum Lebensinhalt. Die RealitĂ€ten verschieben sich, sobald die TĂŒr des Amts zuschlĂ€gt. Die Welt wird klein in einer Zelle, zehn Quadratmeter, ein Bett, ein Tisch, ein Fenster. Die Zeit wird zum Leben davor und zum Leben danach. Die Ewigkeit ist die Zeit dazwischen.

Von der Psychiatrie zum Jobcenter ins GefĂ€ngnis: Drei Un-Orte durchlĂ€uft das erzĂ€hlende Ich in einem schillernden Bewusstseinsstrom. Zwischen Aufenthalts- und WarterĂ€umen, WochenplĂ€nen und Vermittlungsquoten ringt es um Teilhabe an einer Welt, die durch Reglements und Disziplinierungen geprĂ€gt ist – diffus, bĂŒrokratisch, repressiv. Dabei sucht dieses Ich nach einem Weg, sein Unverbundensein als QualitĂ€t umzuwerten, sich die Welt in der Sprache anzueignen und "als einsamer Sputnik im All" doch noch ins Leben zurĂŒckzukehren.