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Verfall und Wiederaufbau der Kultur

Hörbuch


"Verfall und Wiederaufbau der Kultur" bildet den ersten Teil der kulturphilosophischen Schriften des großen Theologen, Arztes und Musikers Albert Schweitzer. Dem Band liegen Gastvorlesungen Schweitzers an der Universität Uppsala im Frühjahr 1920 zugrunde, er ist aber auch heute, fast hundert Jahre später, noch immer von zeitloser Aktualität. Unter Überschriften wie "Die Schuld der Philosophie an dem Niedergang der Kultur", "Der ethische Grundcharakter der Kultur" und "Der Weg zur Regeneration der Kultur" geht Schweitzer der Frage nach, wie der moderne Mensch die Kraft aufbringen kann, das zu vollbringen, was der Geist von ihm verlangt und was die Zeitumstände ihm unmöglich zu machen scheinen. Eine, ins Heutige übersetzt, noch immer sehr drängende Problematik! Statt sich am Vorbild maßgeschneiderter Ideen aus Philosophie, Ideologie und etablierter Kirchenreligion zu orientieren, betont Schweitzers Denken stets die Verantwortung jedes einzelnen Menschen vor dem eigenen Gewissen, das sehr wohl zwischen Gut und Böse zu unterscheiden wisse. Seine philosophischen Schriften bilden einen informativen und bewegenden Einblick in Schweitzers Denken und zeigen eindrucksvoll auf, wie sein Denken zur Grundlage seines praktischen Handels wurde – das bekanntlich in der Gründung des berühmten Krankenhauses in Lambaréné mündete. Eine höchst hörenswerte, zur eigenen Tätigkeit ermunternde Lektüre!

Ludwig Philipp Albert Schweitzer (1875–1965) war ein deutsch-französischer Arzt, Philosoph, evangelischer Theologe, Schriftsteller, Organist und Pazifist. Schweitzer wurde am 14. Januar 1875 als Sohn des Pfarrverwesers Ludwig Schweitzer und dessen Frau Adele in Kaysersberg bei Colmar geboren. Von 1993 bis 1898 studierte er Theologie und Medizin, von 1905 bis 1912 dann Medizin. 1913 gründete er im afrikanischen Gabun das Tropenhospital Lambaréné, wo er als Missionsarzt arbeitete. Während des Ersten Weltkriegs wurde er als Zivilinternierter nach Europa zurückgebracht. Durch schriftstellerische Tätigkeit, Vorträge und Orgelkonzerte verschaffte er sich schließlich das Geld für die 1924 erfolgte Rückkehr nach Lambarene, wo er bis zu seinem Tod am 4. September 1965 wirkte. 1951 erhielt Schweitzer den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels, 1952 den Friedensnobelpreis.