Das Buch stellt sich die Aufgabe zu eruieren, ob es einen umfassenden universellen objektiven (nicht subjektiven) Schönheitsbegriff gibt. Stets mit Blick auf den oppositionellen Begriff der Hässlichkeit werden diverse Ansätze und Erschließungsweisen des ästhetisch Schönen diskutiert: als Anreiz auf evolutionsbiologischer Ebene, als freies Spiel der Kräfte auf psychologischer Ebene, als „Ins-Werk-Setzen der Wahrheit“ auf epistemologischer, als Maß auf geometrisch-mathematischer und als Spiegel des Inneren im Äußeren auf ethischer Ebene.
Im 2. Teil kommen metaphysisch-ontologische Auffassungen von Schönheit zur Sprache: Platons Aufstiegstheorie von konkreten Vorstellungen zum Ideal im „Symposion“, das erkenntnistheoretische Problem des Spiegelbildes anhand des Narziss-Mythos, das sowohl in der Erkenntnis einer solipsistischen Welt wie im Selbstbewusstsein eine Rolle spielt, und das Problem des Scheins in der Spätmoderne anhand von Thomas Manns „Der Tod in Venedig“. Ein universeller Schönheitsbegriff würde in einer coincidentia mit dem Oppositum Hässlichkeit zusammenfallen, in der diesseitigen, weltlichen Form kommt Schönheit nur relativ mit Hässlichkeit vor.