Clara stand am Fenster ihres kleinen Apartments, die Stirn gegen die kühle Scheibe gelehnt. Die Lichter der Stadt funkelten in der Ferne, doch ihre Augen waren leer, gefüllt mit einer tiefen Enttäuschung, die sie kaum zu ertragen wusste. Die Nachricht von heute Morgen hatte ihr Leben in seinen Grundfesten erschüttert.
„Ich muss diesen Job annehmen, Clara. So eine Gelegenheit kommt nur einmal im Leben“, hatte Markus gesagt, seine Stimme zugleich entschuldigend und entschlossen. Er war ihr Verlobter, der Mann, mit dem sie den Rest ihres Lebens verbringen wollte. Sie hatten bereits die Einladungen verschickt, die Blumen bestellt und den Hochzeitstanz eingeübt.
Doch alle ihre gemeinsamen Pläne waren jetzt in Gefahr. „Wir können die Hochzeit verschieben, bis ich zurück bin“, hatte er vorgeschlagen, ohne ihr in die Augen zu schauen.
„Nein, Markus!“ Claras Stimme war verzweifelt geflüstert. „Das kann nicht dein Ernst sein. Wir haben alles vorbereitet. Ich habe alles vorbereitet. Warum können wir nicht heiraten, bevor du gehst?“