Adam Urbas ist eine Erzählung von Jakob Wassermann und auch heute noch lesenswert!
Auszug:
Unter den Aufzeichnungen des kĂźrzlich verstorbenen Reichsgerichtspräsidenten Diesterweg, eines scharfsinnigen und geistreichen Kriminalisten vom Schlage des groĂen Anselm Feuerbach, befand sich auch die folgende.
An einem Oktoberabend, zu später Stunde, kam der Bauer Adam Urbas aus Aha, einem Dorf des sßdlichen Frankens zwischen Altmßhl und Hahnenkamm, auf die Gendarmeriestation in Gunzenhausen und erstattete die Anzeige, daà er an eben diesem Tag seinem achtzehnjährigen Sohn Simon den Hals abgeschnitten habe. Er liege tot in der Kammer zu Hause. Das Messer, mit dem er die Tat verßbt, trug er bei sich und ßberreichte es. Es war noch blutig.
Die Selbstbezichtigung, in ruhigem Ton und mit äuĂerst knappen Worten vorgebracht, wurde protokolliert. Auf alle weiteren Fragen des Kommissars verweigerte er die Antwort. Der Lokalaugenschein, der noch in derselben Nacht vorgenommen wurde, bestätigte seine Angaben. Man traf ein vor Entsetzen und Jammer halbwahnsinniges Weib und bestĂźrzte Knechte und Mägde.