Gottesliebe und Anbetung haben einen Grundimpuls der Demut, aber nicht der dumpfen Unterwürfigkeit. Damit Anbetung eine heilsame Erfahrung ist, muss ein Mensch verstehen, dass ihm Glaube und Hingabe an Gott nichts von einer gesunden Ich-Stärke und einem selbstverantworteten Leben nehmen. Autonomie (das Leben nach selbstgewählten Gesetzen) und Selbstbewusstsein (ein sicheres und positives Selbstgefühl) stehen, richtig verstanden, nicht im Gegensatz zur Gottesliebe. In Teil 1 entwickle ich eine progressive und ganzheitliche Sicht der Liebe zu Gott. Anbetung ist für mich ein Leben in der Liebe Gottes mit geistlicher Resonanz und religiösem Selbstbewusstsein, das meine Identität entfalten hilft. In Teil 2 entwickle ich Anbetung als umarmendes Weltverhältnis auch in einer säkularisierten Welt, die sich ständig verändert und auch von kirchlichen Bevormundungen emanzipiert. In Teil 3 geht es um den aufrechten Gang der Seele. Anbetung wird für mich zu einem Instrument der Balance, zu einer Art Therapie hin zum Leben mit erhobenem Haupt - frei, selbstbewusst, dankbar und gehalten von einem Glauben, der weit geöffnet und dennoch tief verankert ist.
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