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Briefwechsel 1

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Die tief reichende Freundschaft, in welcher die zwei bekanntesten DichterfĂŒrsten aus deutschsprachigen Landen miteinander verbunden waren, begann laut einigen Quellen alles andere als gĂŒnstig, da beim ersten Treffen der beiden Goethe Schiller weder erkannte noch diesem irgendwelche Beachtung schenkte. Das Ă€nderte sich mit der Zeit, nachdem sich Goethe nĂ€her ĂŒber Schillers Werk informierte und beide in regen Gedankenaustausch traten, besonders in vorliegender Briefwechsel-Reihe. Nicht nur, dass man ĂŒber diverse Texte aus eigener und fremder Feder, philosophische und literarische Spitzfindigkeiten, BĂŒhnenstĂŒcke, Autoren, Verleger, Freunde und Bekannte diskutierte, man lud sich zu besonderen AnlĂ€ssen auch gegenseitig ein, um voneinander zu profitieren im zwischenmenschlichen wie beruflichen Sinne. Dabei ist dem deutlich jĂŒngeren Schiller der Respekt gegenĂŒber dem zweitwichtigsten Mann im Staate anzumerken, nichtsdestotrotz muss er nicht lange bitten, um Goethe von einer Zusammenarbeit bei einer von ihm gegrĂŒndeten Literatur-Zeitschrift zu ĂŒberzeugen, die vom Verleger Cotta finanziert wurde und fĂŒr welche auch andere prominente Autoren Texte verfassten. Das VerhĂ€ltnis beider Hauptprotagonisten zueinander ist deswegen so faszinierend und interessant, weil Schiller als der grĂ¶ĂŸere Dramatiker und Theoretiker auf den grĂ¶ĂŸeren Epiker und in der Praxis weit erfahreneren KĂŒnstler Goethe trifft, wobei die Unterschiede besonders in der Lyrik beider klar zum Vorschein kommen. WĂ€hrend man fĂŒr das VerstĂ€ndnis von vielen Gedichten bei Schiller im Prinzip umfangreiche Kenntnis der kompletten griechischen Mythologie voraussetzt ist das bei Goethe nicht notwendig, da dessen Gedichte ĂŒberwiegend auf Themen aus dem Alltag zurĂŒckgreifen und sich dadurch dessen grĂ¶ĂŸere Lebenserfahrung widerspiegelt. Trotzdem bleibt es natĂŒrlich dem Empfinden jedes Einzelnen ĂŒberlassen, was einen mehr anspricht, denn ĂŒber Geschmack lĂ€sst sich ja bekanntlich nicht streiten.

Es sei wie es sei – Spaß machen die zwei allemal. Des Briefwechsels zwischen Goethe und Schiller erster Teil.