Nur wenige Dichter haben einen Ă€hnlich groĂen Ruhm erlangt wie Vergil. Mit seinem Werk nahm Vergil nicht nur maĂgeblichen Einfluss auf die Poesie und Prosa der römischen Kaiserzeit, sondern er stellte damit zugleich auch ihren Höhepunkt dar. FrĂŒher Teil und erster Glanzpunkt dieses herausragenden Werkes sind die "Bucolica", die zwischen den Jahren 42 und 39 vor Chr. entstanden und eine geschlossene Sammlung von zehn Hirtengedichten vorstellen, in denen Vergil ein Arkadien entwirft, das zwar sein Vorbild in der griechischen Dichtung des Theokrit hat, aber in DurchfĂŒhrung, Tiefe des Ausdrucks und dichterischer Kraft weit darĂŒber hinausgeht und damit die bukolische Dichtung auf eine neue und höhere Ebene hob, die in der Folge zum idealen MaĂstab bukolischer Dichtung ĂŒberhaupt wurde.
Aber die zehn Eklogen der "Bukolica" sind nicht nur frĂŒhe Bekundung des dichterischen Genies Vergils, sondern auch Zeugnis allgemein menschlichen Erlebens in einer Epoche der römischen Geschichte, die beherrscht war von einem nicht enden wollenden BĂŒrgerkrieg, der die römische Bevölkerung ĂŒber die Jahre hinweg zermĂŒrbte und in ihr den sehnlichen Wunsch nach Frieden und Ruhe erwachsen lieĂ.
Die "Bucolica" des Vergil sind also dichterisches Idyll und Zeugnis einer turbulenten Zeit zugleich, und wenngleich uns heute der enorme Anspielungsreichtum dieses Werk weitestgehend verschlossen ist, so können wir doch auch heute ohne Voraussetzung die dem Werk innewohnende dichterische Schönheit erfassen. Was böte sich dabei besser an, dies in Form eines Hörbuchs zu tun, das jene von Vergil erdichtete Hirtenwelt in Wort und Musik vor uns erstehen lĂ€sst. Hörbuchsprecher Volker Braumann hat fĂŒr dieses Hörbuch alle 10 Eklogen eingelesen und mit Lyra- und Flötenspiel untermalt, sodass jenes idyllische wie zerbrechliche Arkadien vor unserem inneren Auge ersteht, nach dessen Ruhe und Frieden man sich in turbulenten Zeiten sehnt.