Der Gottesstaat auf Erden ist die Vision, die sich durch das gesamte Mittelalter zieht. Vom Untergang des Weströmischen Reiches der Antike bis zum Beginn der Neuzeit mit ihren großen Entdeckungen und der Reformation.
Der zweite Teil dieser muskalisch und erzählerisch anregend und spannend gestalteten Chronik, schließt direkt an den ersten Teil an: Während das Riesenreich der Franken nach Karl dem Großen wieder zerfallen ist, kann die römische Kirche ihre Macht behaupten. Sie bestimmt, wer Herrscher über die Christenheit, wer Kaiser wird.
Doch gegen ihre Allmacht regt sich Widerstand. Nicht jeder Kaiser ist gewillt, dem Papst in Rom die Füße zu küssen und nicht jeder Christ beugt sich den Glaubensdogmen. Die Ketzer machen dem Klerus schwer zu schaffen. Feuer und Schwert, Heilige Inquisition und Kreuzzüge sind die Mittel der Kirche, mit denen sie dem Unglauben entgegentritt. Mystische Ekstase, zügelloser Machthunger, Hexen, Teufel und Heilige prägen das Bild Europas im hohen Mittelalter.
Doch daneben keimen neue Erkenntnisse auf. Nicht länger mehr ist das Wort der Priester die alleinige Grundlage aller Wahrheit. Renaissance und wissenschaftlicher Aufbruch in die Neuzeit kündigen sich an - und die Reformation erschüttert die Grundfesten der Kirche.