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Das Passions- und Osterspiel (1566) von Sebastian Wild : Editio Bavarica, Band VII

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Die Zahl der Polemiken gegen das geistliche Spiel des Mittelalters nahm im konfessionellen Zeitalter deutlich zu. Dennoch brach diese Spieltradition, insbesondere im sßddeutschen Raum, mit Luthers Auftreten nicht gänzlich ab. Auch protestantische Dramenautoren beschäftigten sich mit den zentralen Ereignissen des Heilsgeschehens und brachten selbst das Leiden, Sterben und Auferstehen Jesu Christi auf die Bßhne. In Augsburg wurde 1565 im städtischen Tanzhaus das Passions- und Osterspiel des einheimischen Meistersingers Sebastian Wild aufgefßhrt. Durch die Drucklegung (1566) konnte sich eine nachhaltige Wirkung entfalten, die auch das katholische Volksschauspiel im bairisch-Üsterreichischen Raum erfasste. Literaturgeschichtliche Beachtung verdient das Bßhnenstßck insbesondere als eine wichtige Textvorlage des ältesten Oberammergauer Passionsspiels von 1662.