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Das Unbehagen in der Kultur: mit einem Essay zu Freuds Schrift von Stefan Zweig

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Die kulturtheoretische Schrift "Das Unbehagen in der Kultur" gehört zum Alterswerk Sigmund Freuds. Dem allgemeinen naiven Fortschrittsglauben widersprechend und von einem tiefen Kulturpessimismus durchdrungen, formuliert Freud in diesem einflussreichen Text die These, dass der Einzelne im Umfeld der Kultur, in die er integriert ist, dazu gezwungen wird, seine Triebe, insbesondere seinen Sexualtrieb und seinen Aggressionstrieb, zu unterdrĂŒckt. Dies jedoch fĂŒhrt dazu, dass der Mensch seine Aggressionen gegen sich selbst wendet, was ihn mehrheitlich unzufrieden und unglĂŒcklich macht und Ursache fĂŒr die Entwicklung neurotischer Störungen ist.

Im Hintergrund dieser Hypothese zeichnet Sigmund Freud ein Menschenbild, das den Menschen als Einzelwesen im Wesentlichen gesteuert sieht von seinen eigenen Trieben. Jedoch mĂŒssen diese Triebe soweit kontrolliert werden, dass ein Zusammenleben zwischen den Menschen möglich wird. Darin besteht die eigentliche Leistung der Kultur. Denn in der Kultur wird die Macht des StĂ€rkeren begrenzt durch den Zusammenschluss vieler. Dies jedoch hat zur Folge, dass der Einzelne nicht ungestraft und ungehindert seine ihm innewohnenden Triebe ausleben kann. So wird das Individuum in der Kultur dazu gezwungen, seine Triebe entweder zu unterdrĂŒcken oder auf andere Weise auszuleben...

Hören Sie hier in diesem Hörbuch die vollstĂ€ndige Lesung dieses zentralen kulturtheoretischen Textes, der fĂŒr viele Intellektuelle und Wissenschaftler nach Freud ein wichtiger AnknĂŒpfungspunkt des eigenen Nachdenkens ĂŒber die Kultur war und immer noch ist. Neben dem vollstĂ€ndig eingelesprochenen Text enthĂ€lt das Hörbuch zudem eine Rezension von Stefan Zweig zu eben jener Schrift, die einmal mehr zeigt, wie Freud mit seinen mutigen und zugespitzten Theorien bei anderen Intellektuellen seiner Zeit auf offene Ohren stieß.


Narrator: Volker Braumann
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